Literaturhinweise zur Vergabe von Schulnoten, Korrekturen und Feedback
Im Jahr 1530 schrieb die sächsische Schulordnung erstmals in Deutschland eine halbjährliche Leistungsbeurteilung für Schüler und Schülerinnen vor.
Die jeweiligen Leistungen der Lernenden mit einem einfachen Zahlensystem zu bewerten, hat sich seitdem im deutschen Schulwesen fest etabliert.
Trotzdem hat sich hier in den letzten Jahren zunehmend eine Kultur des konstruktiven Feedbacks entwickelt. Diese soll dazu beitragen, dass Schüler*innen ihre Stärken und Schwächen erkennen, mehr Verantwortung für ihre eigene Lernentwicklung übernehmen sowie ihre Fähigkeiten im Kommunizieren und Zusammenarbeiten verbessern.
Zudem geht die Entwicklung hin zur Verwendung von digitalen Tools, die es Lehrkräften ermöglicht, ihren Schüler*innen schnell und effektiv Feedback zu geben und ihre Fortschritte genau zu verfolgen.
Im Folgenden finden Sie Literaturhinweise rund um die Themen Leistungsbewertung und Feedbackkultur in Deutschland.
Inhalt des Dossiers
Literatur zur Benotung in der Grundschule
Eine Zwei ist eine Drei ist eine Vier. Über die mangelnde Vergleichbarkeit von Zensuren und die Problematik der Grundschul-Empfehlungen.
Deutschland hat wegen der Einzigartigkeit seines Bildungssystems ein hausgemachtes Problem: Während fast alle Industriestaaten im Sekundarbereich integrierte Gesamtschulen anbieten, erfolgt in Deutschland in der Regel schon nach 4 Jahren Grundschule eine Aufteilung in - je nach Bundesland unterschiedliche - hierarchisch gegliederte Sekundarstufenarten, (nachdem in der Grundschule schon etliche Schüler und [...]
Komponenten von schulischen Leistungen. Eine Analyse zu Einflussfaktoren auf die Notenbebung in der Grundschule.
Welche Komponenten umfasst die Leistungsbeurteilung am Ende der Grundschulzeit aus Sicht der Lehrkraft? Welche individuellen kognitiven und nicht-kognitiven Schülermerkmale spiegeln sich in der Deutsch- und Mathematiknote der vierten Klasse wider, und inwiefern zeigen sich hier direkte und vermittelnde Effekte der sozialen Herkunft? Welche Rolle spielt bei der Notengebung die leistungsbezogene und soziale [...]
Die Formation der elterlichen Erfolgserwartung im Laufe der Grundschulzeit. Zur Rolle motivationaler und sozial-kognitiver Vermittlungsmechanismen.
Wie entwickeln sich motivationale Schülermerkmale und elterliche Erwartungshaltungen in der Grundschulzeit? Lassen sich hierbei sozial selektive Verläufe feststellen? Welche Rolle spielen diese Faktoren bei der Übergangsentscheidung? Und inwiefern vermitteln elterliche Wahrnehmungs- und Interpretationsvariablen sozial stratifizierte Erfolgserwartungen? Die vorliegende Arbeit befasst sich mit diesen [...]
Literatur zur Benotung in der Sekundarstufe
Noten und Kompetenzen in verschiedenen Fächern, Schulstufen und Schulformen.
Im Folgenden wird ein kurzer zusammenfassender Überblick über Noten und Schülerkompetenz im ersten Zyklus der Bildungsstandardüberprüfungen gegeben. Auf eine kurze Darstellung der wesentlichen Funktionen von Noten und von Rückmeldungen aus der Überprüfung der Bildungsstandards sowie zentraler Merkmale der Leistungsbewertung auf der 4. und 8. Schulstufe folgen deskriptive Analysen. Die Analysen beleuchten [...]
Noten und Kompetenzen in verschiedenen Fächern, Schulstufen und Schulformen. : Mehr Info
Noten und Kompetenzen in verschiedenen Fächern, Schulstufen und Schulformen. Link als defekt melden
Primäre und sekundäre Herkunftseffekte über den Verlauf der Sekundarstufe. Eine Dekomposition an drei Bildungsübergängen.
Die Sekundarstufe ist gekennzeichnet durch eine Sequenz von Übergängen, an denen Ungleichheiten durch Leistungsdisparitäten (primäre Effekte) und Bildungsentscheidungen (sekundäre Effekte) nach sozialer Herkunft relevant werden. Diese Herkunftseffekte werden mit dem vorliegenden Beitrag erstmals anhand von Daten einer vollständigen Schülerkohorte (Hamburger KESS-Studie) über den gesamten Verlauf der [...]
Der Zusammenhang zwischen Schulangst, Schulunlust, Anstrengungsvermeidung und den Schulnoten in den Fächern Mathematik und Deutsch.
Die Studie hat den Zusammenhang zwischen Schulangst/Schulunlust, der schulbezogenen Anstrengungsvermeidung und den Schulnoten in Mathematik und Deutsch untersucht. Dabei wurde überprüft, ob der Zusammenhang zwischen Schulangst bzw. Schulunlust auf der einen Seite und den Schulnoten auf der anderen Seite über die schulbezogene Anstrengungsvermeidung mediiert wird. Die Ergebnisse belegen, dass der Zusammenhang [...]
Literatur zur Notengerechtigkeit in Deutschland
Juristen oder Testspezialisten? Zur Rolle von Experten bei der Herstellung von Notengerechtigkeit in Deutschland und Schweden.
In dem Artikel wird die unterschiedliche legitimatorische Abstützung der Notengerechtigkeit in Deutschland und Schweden diskutiert, einschließlich der Rolle, die unterschiedliche Typen von Experten dabei spielen. Dies geschieht unter Rückgriff auf Konzepte aus der Gerechtigkeitsforschung. Wichtigstes Instrument zur Herstellung von Notengerechtigkeit ist in Schweden schon seit vielen Jahrzehnten das System der [...]
Kostenpflichtige Literatur zur Notengebung im deutschen Schulwesen
Schulnoten? - Das ist hier nicht die Frage! Historische und (system-)theoretische Bemerkungen.
Der Autor beschreibt im ersten Abschnitt die Geschichte der Notengebung an Schulen teils genealogisch teils synoptisch. "Ein weiterer Schritt des Artikels fasst einen Systematisierungsversuch von Schulnoten. Dabei verfolgt [der Autor] die These, dass wenn für die verbrachte Zeit in einer Institution Rechenschaft abzulegen ist, über eine Bewertung nicht hinweggesehen werden kann. Eine veränderte Form ist [...]
Geschlechtsspezifische Benotung? Der Einfluss der von Lehrkräften eingeschätzten Verhaltensmerkmale auf die Notengebung.
Der vorliegende Beitrag untersucht, welche Rolle das von der Lehrkraft eingeschätzte Arbeits- und Sozialverhalten für Geschlechterunterschiede in den Schulnoten während der Grundschulzeit spielt. Auf Basis des deutschen Schulrechts werden Ermessensspielräume von Lehrkräften bei der Leistungsbewertung als Anhaltspunkt für Geschlechterunterschiede in den Schulnoten herausgearbeitet. Empirische Basis dieser [...]
Zur Diskussion von Kopfnoten als "Chance" für Schüler mit schlechten Fachnoten.
Die Schule als Organisation erfüllt unterschiedliche Funktionen in unserer Gesellschaft, wobei die Vergabe bzw. Bestimmung von Noten eine zentrale aber durchaus auch vielschichtige Aufgabe erfüllt. In dem Beitrag nehmen die Autoren die Benotung sozialer und arbeitsverhaltensbezogener Kompetenzen in den Blick und arbeiten mögliche Implikationen auf sich anschließende Bildungschancen von Schülerinnen und [...]
Wie vorhersagbar sind Grundschulnoten? Prädiktionskraft individueller und kontextspezifischer Merkmale.
"Die kritische Betrachtung von Schulnoten hat eine lange Tradition. Aktuelle empirische Arbeiten zu diesem Thema sind jedoch selten. Anhand von Mehrebenenanalysen wird auf Basis der TIMSS 2007-Daten untersucht, welche individuellen und kontextuellen Merkmale Prädiktoren für die Mathematik- und Sachkundenote sind. Die Befunde zeigen, dass neben kognitiven Merkmalen auch motivational-volitionale Schülermerkmale [...]
Leistungsbeurteilung im Zentralabitur.
Im theoretischen Teil der Arbeit werden die zentralen Prüfungen zu Beginn in den System- und steuerungstheoretischen Kontext eingeordnet (Kapitel 2). Hierzu wird eine systemtheoretische Perspektive auf Schule entworfen und ein geschichtlicher Abriss der Schulsteuerung skizziert. Die abschließende Einführung in die Governance-Perspektive dient der Ableitung forschungsrelevanter Aspekte in Bezug auf die [...]
Linktipps
- Zensuren und Zeugnisse: "Das Dilemma mit den Schulnoten" - ein Artikel von Barbara Kerbel für die Bundeszentrale für politische Bildung
- Reizthema Korrekturen: Viel Arbeit – wenig Nutzen? - beim Deutschen Schulportal
- Debatte: Schulnoten – Ja oder Nein? - beim Deutschen Schulportal
- Schulrecht: Worauf müssen Lehrkräfte bei der Leistungsbewertung achten? - beim Deutschen Schulportal
- Tipps für Feedback im Unterricht
- Wertschätzendes Feedback in Schulen - von Angela Sommer
- Eigenmotivation stärken: Feedback und Selbstüberprüfung statt Notendruck - beim Deutschen Schulportal