„Nati per Leggere“ - Zum Lesen Geboren
Frühkindliche Leseförderung In Italien
10.02.2011
„Nati per Leggere“ (Zum Lesen geboren) ist ein nationales Programm zur frühkindlichen Leseförderung In Italien. „Nati per Leggere“ (NpL), gegründet im Jahr 2000, wird von verschiedenen Fachorganisationen und kulturellen Einrichtungen, Bibliotheksverbänden, Kinderärztinnen und Kinderärzten gefördert: „Associazione Culturale Pediatri“ (ACP), „Associazione Italiana Biblioteche“ (AIB) und „Centro per la Salute del Bambino“ (CSB). Die „Associazione Culturale Pediatri“ vereint 3000 italienische Kinderärztinnen und Kinderärzte auf kultureller Basis. Die „Associazione Italiana Biblioteche“ ist ein Zusammenschluss von mehr als 4000 Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, Bibliotheken sowie informationsdiensten. „Centro per la Salute del Bambino“ ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Ausbildung von Kindern, für kindheitsbezogene Forschung und für die Solidarität mit Kindern engagiert.
„Nati per Leggere“ ist ein landesweites Projekt, das Kindern bessere Chancen hinsichtlich ihrer kognitiven und emotionalen Entwicklung eröffnen soll, bei kontinuierlicher Einbeziehung der Kommunen in die Leseförderung.
Die kognitive Entwicklung eines Kindes kann durch einfache Aktivitäten, wie z.B. das Vorlesen und das Schaffen einer vertrauten Beziehung zu Büchern sowie durch das (Vor)lesen im möglichst frühen Alter gefördert werden. Das Vorlesen von Geschichten bezieht sowohl Eltern als auch Kinder in hohem Maße ein. So verbringen Eltern und Kinder eine qualitativ wertvolle Zeit miteinander. Das gemeinsame Betrachten der gleichen Bilder, das gemeinsame Erleben der gleichen Situationen und Gefühle, lassen besondere Momente des Miteinanders entstehen.
Das Projekt ist dezentral organisiert. Es basiert auf einem Netzwerk, das stetig erweitert wird, um eine möglichst hohe Anzahl von Familien mit Kindern im Alter von bis zu sechs Jahren zu erreichen.
Das Netzwerk besteht aus Bibliothekarinnen und Bibliothekaren, Kinderärztinnen und Kinderärzten, Lehrkräften und Vereinen, die sich für das Projekt engagieren möchten. Auf kommunaler Ebene wird versucht, das Projekt möglichst flexibel zu gestalten und an die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort anzupassen.
Ein nationales Komitee, das sich aus fünf Bibliotheksfachkräften und fünf Kinderärztinnen und Kinderärzten zusammensetzt, sorgt für die Übereinstimmung der einzelnen Aktionen mit den übergeordneten Zielen des Programms. EDas Komitee organisiert die Öffentlichkeitsarbeit und die Kommunikation auf nationaler Ebene, besonders im Hinblick auf die Redaktion der Website www.natiperleggere.it, die Printmedien der Fördereinrichtungen (AIB Notizie und Quaderni ACP), die Veröffentlichung von Informations- und Werbematerial, die Administration der Mailingliste (npl-bib@aib.it) mit etwa 3000 Abonnementen. Diese Mailingliste wird nicht nur von Fachleuten gelesen. Sie ist zu einer Art Selbsthilfeinstrument geworden für Eltern und Leute aus der Praxis, die wissen möchten, welche Bücher empfehlenswert sind, wie und wo sie mit dem gemeinsamen Lesen beginnen sollten.
Die Ausbildung der Projektmitarbeiterinnen und –mitarbeiter vor Ort gehört zu den wichtigsten Aufgaben von NpL. In erster Linie sind es Bibliotheksfachleute, Kinderärztinnen und –ärzte, aber auch Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen, Lehrkräfte und andere kommunale Fachkräfte, die sich für das Entstehen kommunaler Netze engagieren und individuelle Angebote bereitstellen. Damit ein Maximum an einheitlichen Standards gewährleistet werden kann, müssen die gemeinsamen Ziele und Vorgehensweisen möglichst aufeinander abgestimmt und gemeinsam koordiniert werden.
Die Bereitstellung und Erstellung von Leseempfehlungen, die den Lesern einen Weg durch die Fülle der Neuerscheinungen weisen, ist eine weiteres wichtiges Anliegen von NpL. Seit 2001 wurde dreimal die Bibliographie „Nati per leggere: una guida per genitori e futuri lettori“ (Zum Lesen geboren: ein Handbuch für Eltern und künftige Leser) veröffentlicht.
Mit dieser Auswahl der besten Bücher für Kinder unter sechs Jahren und mit Vorschlägen für das gemeinsame Lesen hat „Nati per Leggere“ umfangreiche Aktionen sowohl auf nationaler als auch auf kommunaler Ebene angeregt. So trugen die Empfehlungen zur Erweiterung und Aktualisierung der Kinderbuchbestände in Bibliotheken bei und sensibilisierten Büchereien und Öffentlichkeit für die Notwendigkeit, kulturelle Angebote für Kinder bereitzustellen.
Informationen zu den von den Bibliotheken, einzeln oder in Zusammenarbeit, erstellten Bibliografien sind nachzulesen unter www.natiperleggere.it.
Die Kontakte zu Buchhandlungen und Verlagen sind für „Nati per Leggere“ sehr wichtig. Die Verlage unterstützen NpL, indem sie Rabatte für Bücher gewähren, die im Rahmen der Projekte verwendet werden.
Ein Katalog guter Bücher, die für NpL zu Sonderpreisen angeboten werden, ist in vierter Auflage erschienen. Verlage haben sich in der Produktion von Bilderbüchern engagiert und zu besonders niedrigen Preisen Sonderausgaben veröffentlicht, die in den Kommunen an die Kinder verschenkt werden. Die über NpL verfügbaren Buchtitel sind auf der Website gelistet unter: www.natiperleggere.it.
NpL möchte erreichen, dass Kinderbücher in öffentlichen Büchereien, wo Bücher und Leser einander ohne kommerzielle Interessen begegnen, kontinuierlich überprüft werden und dass die Bedürfnisse junger Leserinnen und Leser beachtet werden. Aus dieser Perspektive betrachtet, sollten die bibliografischen Wegweiser die Auswahl an Büchern beeinflussen, damit die Bibliothekskataloge sich stärker an den Bedürfnissen der Nutzer und an Qualitätskriterien orientieren.
Auch Buchhandlungen sind unerlässliche Projektpartner. Sie können ein breiteres Spektrum an Literatur zur Verfügung stellen als ein einzelner Verlag. Dieser Aspekt ist sowohl für die Akteure von NpL bedeutsam, als auch für die Eltern, die selbst Bücher erwerben möchten. Die www.natiperleggere.it bietet eine Liste regelmäßig aktualisierter Adressen von Buchhandlungen, die sich auf Kinderliteratur spezialisiert haben. NpL hat auch Kontakt zu einer Buchhandelskette (Feltrinelli) und zu einer Buchhandlung (LinOn.it) geknüpft.
Der nationale NpL-Preis
NpL hat bereits zweimal einen nationalen Preis vergeben, der an Herausgeber und kommunale Projektträger verliehen wird.
Der Preis wird finanziert von der Region Piedmont, der Stadt Turin, der Stiftung für Bücher Musik und Kultur und dem nationalen Komitee der NpL. Ziel ist es einerseits, zur Qualitätssicherung von Büchern für Kleinkinder (Alter bis zu drei Jahren) beizutragen und andererseits die vielen kommunalen Projekte, denen nur geringe finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, für ihre Arbeit zu belohnen. Beide Male, 2010 und 2011, wurde der Preis vom italienischen Präsidenten, Giorgio Napolitano, überreicht.
Eine wirksame Methode
Das nationale Komitee suchte zunächst Verbündete unter den regionalen Organisationen und Verbänden.
Die NpL-Strategie besteht darin, operative Strukturen vor Ort aufzubauen, die von öffentlichen Bibliotheken und Kinderärztinnen und –ärzten getragen werden, die sich in methodisch fundierten, breit gefächerten Aktionen dafür einsetzen, dass Familien, Bildungsbeteiligte und Gesundheitsfachkräfte das Lesen als förderlich für eine gesunde Entwicklung der Kinder und schließlich als förderlich für die Gesamtheit aller Beteiligten wahrnehmen.
Die Kinderärztinnen und Kinderärzte spielen eine strategisch bedeutende Rolle. Sie nehmen zu Kindern aus allen sozialen Schichten Kontakt auf und die Eltern vertrauen ihnen. Die Kinderärztinnen können bereits sehr früh einen einzigartigen, regelmäßigen Kontakt zu den Neugeborenen und ihren Eltern aufbauen, weil sie vertraglich von der nationalen Gesundheitsbehörde dazu verpflichtet sind, in den ersten drei Lebensjahren regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen.
15% der kommunalen NpL-Projekte werden von Kinderärzten unterstützt. Während der Vorsorgeuntersuchungen, die bei Kindern von sechs Monaten an bis zum Alter von fünf Jahren regelmäßig stattfinden, werden die Eltern über die Bedeutung des Lesens informiert. Bei der Gelegenheit kann den Kindern ihr erstes Buch überreicht werden und die Eltern erhalten die von NpL entwickelten Materialien mit der Empfehlung, die örtliche Bibliothek aufzusuchen. Der wiederholte und positiv besetzte Kontakt zwischen Kinderarzt und Familie erleichtert die Wissensvermittlung hinsichtlich der Bedeutung der frühen Leseförderung. Das sollte durch möglichst viele weitere Partner, wie zum Beispiel die Bibliotheken, unterstützt werden.
Öffentliche Büchereien eröffnen all jenen vielfältige Möglichkeiten, die potenzielle oder gelegentliche Leserinnen und Leser dazu anregen wollen, regelmäßig zu lesen. Öffentliche Bibliotheken bieten dauerhafte Lerngelegenheiten, die jedermann zugänglich sind. Zu ihren Prioritäten gehört es, durch abwechslungsreiche Angebote dafür zu sorgen, dass das Lesen zu einem angenehmen Erlebnis in entspannter, ungestörter Atmosphäre wird. Die Bibliothekarinnen und Bibliothekare kennen sich mit Büchern aus und wissen, wie Kinder zum Lesen motiviert werden können, sie können schwangere Frauen ansprechen und die Bücherei „dort hinbringen”, wo pränatale Vorsorge stattfindet und sie stehen im Kontakt mit Vorschuleinrichtungen und können diese in die Organisation von Lesefesten einbeziehen.
Ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser lesen für Kinder in Bibliotheken, Wartezimmern von Arztpraxen und Krankenhäusern, zeigen Eltern und Kindern, wie viel Freude das gemeinsame Betrachten von Büchern macht und vermitteln entsprechende Techniken.
Die Anmeldung bei „Nati per Leggere“ ist bewusst unbürokratisch und einfach gehalten: es genügt, das online verfügbare Formular auszufüllen. Die einzige Bedingung: Einverständnis mit den Zielen des Projektes sowie die Bereitschaft, vor Ort Aktivitäten zu unterstützen und weiterzuentwickeln, die das Lesen in der Familie fördern, und bei Eltern sowie allen anderen Erwachsenen, die in der Frühförderung agieren, für die Initiative werben.
Verbreitung und Organisation des Programms
„Nati per Leggere“ wird von den fortschrittlicheren Bibliotheken in Zentral- und Norditalien unterstützt, ebenso wie von vielen Kinderarztpraxen und ausgewählten Bibliotheken im Süden.
Ende 2007 erreichte das Projekt etwa 33% der Bevölkerung (2003 belief sich der Anteil auf 15,22%), insgesamt beteiligten sich 7403 Fachkräfte (Bibliothekarinnen und Bibliothekare, Kinderärztinnen und Kinderärzte, Fachkräfte im Sozial- und Gesundheitswesen, Erzieherinnen und Erzieher). 2007 erreichten die kommunalen Projekte 255 918 Kinder im Alter von bis zu sechs Jahren, was 23,42 % der Zielgruppe entspricht. In 57% der kommunalen Projekte erhielten die Kinder jeweils ein Buchgeschenk (zur Geburt, bei einer Vorsorgeuntersuchung oder beim ersten Besuch in der Bibliothek).1
Eines der positiven Ergebnisse des Programms ist die wachsende Aufmerksamkeit in den Kommunen für die Bedürfnisse von Kindern und Familien.
In vielen kommunalen Projekten hat das Lesen Fachleute aus unterschiedlichen, jedoch miteinander verwandten Bereichen sowie Kinderbetreuungseinrichtungen dazu angeregt, sich miteinander zu vernetzen. So verstärken die Angebote einander wie dies in den Richtlinien der IFLA vorgeschlagen wird:2
„Für viele Menschen sind öffentliche Bibliotheken nicht gerade ein naheliegender Ort. Damit auch jeder Mensch mit den Materialien in Berührung kommt, die für Babys und Kleinkinder entwickelt wurden, sollten die Bibliotheken näher an die Lebenswelten der Menschen heranrücken. Wartezimmer (Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Krankenhäuser), Familienbildungsstätten, kleine Zusammenstellungen von Bilderbüchern in Tageseinrichtungen und Vorschulen - all dies sind hervorragende Möglichkeiten, um mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten. Es ist notwendig, mit den Mitarbeiterinnen in Gesundheitseinrichtungen zu kooperieren, weil in vielen Ländern fast alle Eltern solche Zentren mit ihren Kindern aufsuchen, um deren Gewicht und Wachstum sowie die körperliche und sprachliche Entwicklung untersuchen zu lassen. Die ersten Lebensjahre sind für die Sprachentwicklung entscheidend, und die Bibliotheksfachkräfte müssen sich daher darum bemühen, in einem Netzwerk mit entsprechenden Expertinnen und Experten zu kooperieren.”3 NpL versucht dies umzusetzen.
Ein Video bewirbt das gemeinsame Lesen mit Babys und Kleinkindern
Das Video „Il progetto Nati per Leggere“ wurde mit Unterstützung einer italienischen Versicherung herausgegeben (Assicurazioni Generali). Der Film schildert einige Alltagssituationen, in denen Mütter gemeinsam mit ihren Kindern lesen, in denen Kinderärztinnen mit Müttern über die Bedeutung von Büchern sprechen und ihnen erläutern, wie sie ihre Babys an Bücher heranführen können und er zeigt Eltern, die darüber berichten, wie sie gemeinsam in der Familie lesen. Im Film wird die Bücherei „Sala Borsa“ in Bologna gezeigt, wo im Jahr 2010 ein gemütlicher Raum für Babys, Kleinkinder, ihre Eltern und Betreuer geschaffen wurde.
Printmaterialien wurden entwickelt, die an die Familien verteilt werden können: ein Flyer mit Empfehlungen dazu, wie, wann und was mit Kindern im Alter bis zu sechs Jahren gelesen werden kann und Lesezeichen. Diese Materialien stehen sowohl in italienischer als auch in weiteren Sprachen für Migrantinnen und Migranten zur Verfügung. Eine Broschüre richtet sich an Fachkräfte, die darüber informiert werden, wie sie das Projekt fördern können.
Auf Ebene der Kommunen, in denen wo Kinder und Eltern leben, übernehmen Bibliotheken zunehmend soziale Verantwortung bei der Koordination von gemeinsamen Aktionen von lokalen Behörden und kreativen Leseprojekten, so etwa:
- Verteilung notwendiger mehrsprachiger Informationen in Kommunen, in denen eine wachsende Anzahl an Menschen nicht-italienischer Herkunft lebt. Einige Regionen haben damit bereits begonnen, so etwa Emilia Romagna, Piemonte und Friuli Venezia Giulia;
- Einbeziehung von Eltern und Kindern, um ihnen erste positive Erlebnisse mit Büchern zu ermöglichen, so etwa in Imola in der Casa Piani – dort haben die Bibliotheken einen Workshop für Tast- und Fühlbücher veranstaltet;
- Einbeziehung der Stadt und ihrer Umgebung, u.a. bei der Veranstaltung eines Lesefestes, „Festival Nati per leggere: gemeinsam lesen...damit wir gut gedeihen“ in der Provinz Ravenna;
- Veröffentlichung eines Gedichtbandes mit Illustrationen zum Thema „Wachsen, Aufwachsen“, der an Neugeborene in Piemont und Rom verteilt wird;
- Einbindung von Vorschullehrkräften und ehrenamtlichen Vorleserinnen und Vorlesern in eine „Woche der kleinen Erzählungen“ in Turin, Rom und in vielen anderen kleineren Städten.
Finanzierung
Die Provinzen sind für „Nati per Leggere“ der bedeutendste Geldgeber (Anteil etwa 30%), gefolgt von den Kommunen (23%). Banken und Stiftungen tragen etwa 10% der finanziellen Kosten. Seit 2009 erhält NpL Gelder vom „Centro per il libro e la lettura“ (einer nationalen Institution zur Förderung von Büchern und zur Leseförderung).
Forschung: Wissenschaftliche Begleitung des Leseverhaltens
23% der Kinderärztinnen und Kinderärzte, die sich bei NpL engagieren, nehmen an einer Begleitstudie teil, die die Einstellung der Eltern zum Lesen untersucht. Diese Studie basiert auf einem Fragebogen, der den Eltern anlässlich der Vorsorgeuntersuchungen ihrer Kinder (im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren) ausgehändigt wird, sowohl im Vorfeld, als auch im Anschluss an das NpL-Programm.4
Die Studie soll ermitteln, ob Programme wie „Nati per Leggere“ (NpL) eine Zunahme von Vorlese-Aktivitäten bewirken.
Vor der Einführung von „Nati per Leggere“ wurden in neun italienischen Orten folgende Ergebnisse ermittelt:
- Eine positive Einstellung zum Vorlesen liegt bei etwa 20%, wobei bedeutsame und statistisch signifikante regionale Unterschiede erkennbar sind – im Süden liegt der Anteil bei 10%, in Zentralitalien bei 20% und im Norden bei 30%.
- Das Alter des Kindes beeinflusst die Einstellung der Eltern zum Vorlesen.
- Die Beratung der Ärztinnen und Ärzte sowie die Verteilung spezieller Materialien, die über NpL informieren, korrelieren mit einer Zunahme des Vorleseverhaltens.
Die zunehmende Befürwortung des Vorlesens durch die Eltern scheint mit dem Einsatz von NpL-Programmen im Zusammenhang zu stehen. Diese Befunde müssen durch die Ergebnisse der abschließenden Untersuchungen noch bestätigt werden.
Zusammenarbeit mit der Regierung
„Nati per Leggere“ erhielt vom Kultusministerium einen Preis und wurde damit ausgezeichnet als „Bestes nationales Ereignis zur Leseförderung und zur Förderung des Buches im Jahr 2001”.
Internationale Kontakte
Die internationale Zusammenarbeit sowie der Austausch von Erfahrungen helfen dabei, die frühkindliche Leseförderung wirksamer zu gestalten. NpL ist insbesondere erfreut über die Anregungen, die das Programm über das US-amerikanische Programm „Reach Out and Read“ erfahren hat.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von NpL haben spanische Kolleginnen und Kollegen beim Aufbau eines ganz ähnlichen Programms unterstützt: „Nascuts per llegir“ - ebenso wie in Deutschland: „Nati per leggere/Deutschland“ ist in Unna nahe Dortmund aktiv.
Autorin: Giovanna Malgaroli
Übersetzt aus dem Englischen ins Deutsche von Dr. Gwendolyn Schulte, DIPF.
Über die Autorin:
Giovanna Malgaroli hat zwei Jahrzehnte lang in mehreren Bibliotheken in der Provinz Mailand gearbeitet (von den 80er Jahren bis 2004). Seither hat sie in derselben Region für die städtischen sozialen Dienste gearbeitet. Sie ist seit den 90er Jahren Mitglied in AIB und seit 2000 Mitglied im nationalen Komitee von „Nati per Leggere“ (NpL). Im selben Jahr publizierte Giovanna Biblioteche per bambini e ragazzi: costruzione, gestione e promozione delle raccolte (Kinder- und Jugendbibliotheken: Konzeption, Management und Förderung), Rom, AIB, 2000.
Kontakt:
Segreteria Nazionale Nati per Leggere
Centro per la Salute del Bambino onlus
Via Nicolò de Rin, 19
34143 Trieste, Italia
E-Mail: npl@aib.it
Internet: www.natiperleggere.it
Literatur:
1 Nati per Leggere: un primo bilancio a dieci anni dall`avvio (1999 – 2009) di Giovanna Malgaroli. Bollettino AI, marzo – giugno 2010; vol. 50, n. 1-2, p. 7-24. Available at www.aib.it.
2 Document published by International Federation of Library Association and Institutions (IFLA), representing library institutions and associations all over the world and promoting their activities. The guidelines were published in early 2008 by AIB (Associazione Italiana Biblioteche, Italian Libraries Association).
3 IFLA, Guidelines for library services to babies and toddlers, IFLA, 2007
IFLA, Linee guida per i servizi bibliotecari ai bebè e ai piccolissimi entro i tre anni, AIB, 2008
4 La promozione della lettura ad alta voce in Italia: valutazione dell`efficacia del progetto Nati per Leggere in Italia di Luca Ronfani, Alessandra Sila, Giovanna Malgaroli. Quaderni ACP settembre-ottobre 2006; vol XIII, n. 5 p. 187-194. Available at www.natiperleggere.it.